Auf dem Weg zur Marktwirtschaft

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs herrschte in Österreich eine große Diskrepanz zwischen Güter- und Geldmenge mit entsprechenden Inflationstendenzen. Zur Behebung dieses Missstands wurden 1945 und 1947 zwei Währungsreformen durchgeführt, wobei die erste mit der Wiedereinführung des Schillings einherging. Ferner wurden zwischen 1947 und 1951 fünf sozialpartnerschaftliche Lohn-Preis-Abkommen geschlossen, die Lohn- und Preissteigerungen genau festlegten. Erschwerend kam hinzu, dass Österreich die Besatzungskosten der Alliierten zu tragen hatte. Die US-Besatzungsmacht entband Österreich von ihrem Kostenanteil bereits im Vorfeld der Marshallplanunterstützungen. Die Mittel konnten nun zur Überwindung der Nachkriegsnot sowie zur Behebung der Kriegsschäden aufgewandt werden. Die Oesterreichische Nationalbank und die sonstigen Banken konnten ab Juli 1945 wieder ihre Tätigkeit aufnehmen, wiewohl sich wertlose Schuldtitel gegenüber dem Deutschen Reich als Problem erwiesen. Die Großbanken wurden 1946 gemeinsam mit der Grundstoffindustrie verstaatlicht, um sie dem Zugriff der Alliierten zu entziehen.

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