Koalition

Nach der Proklamation der österreichischen Unabhängigkeit erfolgte die Bildung einer provisorischen Allparteienregierung unter dem Sozialisten Karl Renner. Sie wurde anfangs nur von der sowjetischen Besatzungsmacht anerkannt und konnte erst nach einer Erweiterung um Politiker aus den Zonen der Westmächte in ganz Österreich wirken. Eine Neuverteilung der Macht ergab sich nach der im Herbst 1945 durchgeführten Nationalratswahl: Der ÖVP-Politiker Leopold Figl wurde Bundeskanzler und die KPÖ weitgehend marginalisiert, ehe sie 1947 ganz aus der Regierung ausschied. Die nunmehrige Große Koalition aus ÖVP und SPÖ wurde 1949 von einem neuen politischen Akteur, dem rechtsgerichteten VdU, herausgefordert, der 1953 nach dem Willen der ÖVP in die Regierung aufgenommen werden sollte. Dies scheiterte jedoch am Widerstand von Bundespräsident Theodor Körner und der SPÖ. Die Große Koalition regierte bis 1966 und dann neuerlich von 1987 bis 2000 sowie von 2007 bis 2017. Sie erwies sich damit in der Zweiten Republik als vorherrschende Regierungskonstellation.

[Gesamttext lesen]