Digitales Archiv

Die vorliegende Sammlung von Quellen zur politischen Geschichte Österreichs zwischen 1945 und 1953 entstand Mitte der 1990er-Jahre im Rahmen eines Projekts des Jubiläumsfonds der Oesterreichischen Nationalbank. Ermöglicht wurde sie nicht zuletzt durch die Öffnung der Archive von ÖVP und SPÖ, die damit erstmals der geschichts­wissen­schaftlichen Forschung zugänglich gemacht wurden. Im Zuge des gleichermaßen zeit- wie arbeitsintensiven Sichtungs- und Erschließungs­prozesses wurde entschieden, das Aktenmaterial der beiden Parteiarchive lediglich um ausgewählte private Nachlässe von hochrangigen Politikern wie Adolf Schärf oder Karl Waldbrunner zu ergänzen. Die darauffolgende Untergliederung in zehn Themenbereiche ergab sich aus den thematischen Schwerpunkten, aber auch durch Fehlstellen in den überlieferten Dokumenten. In einem letzten Schritt erfolgte die Erstellung eines wissenschaftlichen Kommentars zu jedem der zehn Themenkomplexe.

Nach rund einem Vierteljahrhundert erwiesen sich die damaligen Projektergebnisse formal wie inhaltlich überholt: Formal deshalb, weil die zwischenzeitlich erfolgte Veröffentlichung im Internet lediglich auf den vorhandenen Unterlagen in Papierform aufbaute, die eins zu eins vom analogen in das digitale Format übertragen worden waren. Inhaltlich deshalb, weil die Kommentare nicht mehr dem aktuellen Forschungsstand entsprachen; die Ausführungen zum Thema „Wiedergutmachung“ können mit einiger Berechtigung sogar als weitgehend obsolet bezeichnet werden. Um die Edition einer interessierten Öffentlichkeit in einer ansprechenden und zeitgemäßen Form zugänglich zu machen, erschien daher die Erstellung einer eigenen Projektseite geboten, auf welcher die digitalisierten Quellen gemeinsam mit neu verfassten Kommentaren präsentiert werden sollten. Das Ergebnis dieser Bemühungen liegt nun vor Ihnen.

Abschließend sei Traude Pietsch und Johannes Schönner für die oft mühevolle Recherche- und Redaktionsarbeit gedankt, welche für die Edition der Quellen grundlegend war. Dank gilt ferner den VerfasserInnen der ursprünglichen Kommentare, nebst Traude Pietsch, Maria Mesner, Oliver Rathkolb und Helmut Wohnout. Die aktuelle Neukonzeption des Projekts geschah unter der Führung von Maria Mesner und Johannes Schönner bzw. Mitarbeit von Matthias Trinkaus und Gregory Weeks. Für die Erstellung der Projektseite ist Gerhard Sinnhuber verantwortlich, dem wir ebenfalls unseren Dank aussprechen möchten.


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